Donnerstag, 15. Juli 2010

Schlafen und schmusen

In all den Wochen, in denen Morfeo seine neue Umgebung erkundet hat, zwei Tierärzte kennen gelernt, viele neue Freunde gefunden, jede Menge Gras gefressen, die Wohnung erkundet, den Mülleimer geplündert, Kuchen geklaut und so weiter, ist eins immer gleich geblieben:Tagsüber wird viel geschlafen. Wenn es kühl wird, auch mal mit Deckchen:



Und noch eins: Schmusen geht immer! :-)

Dienstag, 29. Juni 2010

Schmutziger Hund

Morfeo wollte wohl gerne noch mal baden. Er hat im März jedenfalls alles unternommen, um mal wieder in die Dusche zu kommen.
Eine willkommene Gelegenheit war das Treffen mit einem Labrador und eine wilde Balgerei auf einem völlig aufgeweichten, matschigen Feld.
Das einzige, was noch halbwegs weiß blieb, war der Kopf. Ob der Hund jemals wieder sauber wird?

Sonntag, 27. Juni 2010

Neues von Morfeo

Lange war es still in unserem Blog, nun geht es wieder los.
Ab jetzt strengen wir uns an und werden wieder öfters berichten - auch noch von den letzten Wochen und Monaten, denn es ist einiges passiert.

Vorab schon mal das Wichtigste: Morfeo geht es gut, so richtig gut :-)


Freitag, 12. März 2010

Tierarzt

Heute stand der erste Besuch beim Tierarzt an. Mal den guten Hund betrachten lassen, die Impfungen checken und die schon viel zu langen Wolfskrallen schneiden.
Wie (leider) immer, war Morfeo viel zu ängstlich, ein fremdes Haus zu betreten. So wurde der Gute eben über die Schwelle getragen. Einmal drin, zitterte er noch eine ganze Weile, aber unser Tierarzt nahm sich viel Zeit und ging total vorsichtig mit unserem Angsthasen um.
Als erstes stand das Wiegen an: 28,8 kg brachte unser Kalb auf die Waage, weit mehr als wir dachten. Füttern werden wir aber trotzdem weiterhin ordentlich, der Gute ist ja noch im Wachstum :-) Der Arzt sagte, dass Morfeo seine endgültige Schulterhöhe wohl erreicht hätte, der Rest des Wachstums geht jetzt in die Breite.
Zum Abschluss gab es noch Tabletten für die zweite Entwurmung, dann war dieses Abenteuer auch schon überstanden.

Auf der Nachmittagsrunde fand Morfeo dann wieder einen neuen Freund, mit dem er in Höllentempo über die Wiese fetzte. Heute Nacht wird er jedenfalls gut schlafen.

Alleine bleiben, frei laufen, „sitz“ und „platz“

Die Zeit vergeht und Morfeo macht mächtige Fortschritte.

Wir lassen ihn immer öfter frei laufen beim Spazierengehen. Meistens noch, wenn andere Hunde dabei sind. Dann tobt er sich so richtig aus. Die Schleppleine kommt auf unserer Spielwiese aber auch oft zum Einsatz.

Am letzten Dienstag war es dann so weit: Morfeo sollte zum ersten Mal alleine bleiben. Am Festnetz-Telefon wurde der Babyfon-Modus aktiviert und wir gingen wie selbstverständlich und ohne Abschiedsszene aus der Wohnung. Ein paar kurze Fiepser waren zu hören, dann war Ruhe. Als wir nach ca. 40 Min zurückkamen, lag unser Hund völlig entspannt auf seinem Deckchen. Das hat doch gut geklappt.

Genau so erfreulich entwickelt sich Morfeos Folgsamkeit. Beim Spazierengehen, wenn er alleine läuft, schaut er sich immer wieder nach uns um und als er einmal nicht zu uns kommen wollte, drehten wir uns kurzerhand um und gingen den Weg zurück – und siehe da, schon kam uns unser Hund hinterher.
Vor zwei Tagen begannen wir damit, ihm einige Grundkommandos beizubringen. Zuhause in der Wohnung klappt „Sitz“ schon ganz hervorragend, draußen ist er dagegen oft noch so abgelenkt von Autos, Geräuschen und allen möglichen Schnüffel-Fährten, dass es schon eines ruhigen Moments bedarf, um das Kommando erfolgreich anzubringen.
Gestern begannen wir dann sogar, das Ganze zu erweitern: Nach „Sitz“ und einem Leckerli kommt gleich „Platz“ hinterher. Meistens klappt es, aber unser Hund ist so schlau, dass er sich oft in Erwartung der Leckerei gleich auf den Boden wirft, statt erstmal „Sitzt“ zu machen :-)

In der Wohnung wird Morfeo auch immer sicherer. Dachten wir anfangs noch, dass das Gehen auf dem Laminat ein Problem wäre, so müssen wir nun feststellen, dass er sich wohl bisher einfach nicht traute, durch die Wohnung zu flitzen. Mittlerweile ist er sehr selbstbewusst unterwegs, läuft uns hinterher und erkundet die Küche, sobald sich dort etwas regt. Sein Rumsausen in der Wohnung endete auf dem Weg zu seinem Deckchen auch schon mit einer heftigen Kopfnuss an der Schrankkante, aber so ein Hundekopf scheint einiges auszuhalten.

Sonntag, 7. März 2010

Hundeschule, erster Versuch

Nach einer kurzen Morgenrunde ging es heute Vormittag zur Hundeschule. Voller Spannung kamen wir dort an, Morfeo zeigte sich auch gleich sehr interessiert an all den anderen Schülern. Nur den Eintritt in die Hütte des Vereinsheims verweigerte er strikt. So unterhielten wir uns mit den Leitern des Hundevereins eben draußen.

Nach kurzer Begutachtung und Diskussion der bisherigen Rahmendaten war schnell klar, dass es für Morfeo noch deutlich zu früh für die Hundeschule sei. Frühestens in 3 – 4 Wochen, wenn er sich noch besser eingewöhnt hat und nicht mehr ganz so unruhig an der Leine geht, sollen wir einen neuen Anlauf für den gemeinsamen Unterricht mit ihm nehmen. Wir bekamen noch ein paar allgemeine Tipps und eine Empfehlung für ein neues Halsband. Eine ganze Zeit sahen wir den Übungen der anderen noch zu, Morfeo wäre mehrmals am liebsten auf die anderen zugestürmt, um sie zum Spielen aufzufordern. Nur mit Mühe konnten wir ihn zurückhalten.

Die Kälte trieb uns dennoch nach Hause und unser Hund war froh, sich nach den vielen Eindrücken etwas ausruhen zu können.

Am Nachmittag packten wir dann die lange Schleppleine und etwas Spielzeug ein und steuerten am Ende unserer Runde eine große Spielwiese an. Wenn schon nicht Hundeschule, dann eben Privatunterricht, dachten wir uns.

Nach kurzer Zeit kamen zwei andere Hunde vorbei und die drei tobten ausgelassen und ohne Leine um uns herum. Es war deutlich zu merken, dass unser Hund schon nach kurzer Zeit müde wurde. Trotzdem spielten wir mit ihm noch weiter, als die anderen Hunde weg waren.

Immer wieder ließen wir Morfeo in einem Abstand von mehr als 20 Metern ohne Leine zwischen uns hin- und herlaufen. Obwohl er ein paar Augenblicke auch mal eine Fährte entlang schnüffelte oder sich durch Geräusche ablenken ließ, waren wir überrascht und freuten uns total, wie gut er hörte und immer wieder freudig auf uns zulief (bestimmt nicht nur wegen den Leckerlies, die es jedes Mal gab :-)

Die noch fehlende Bindung bzw. Fixierung unseres Hundes zu uns, die uns morgens in der Hundeschule noch bescheinigt wurde, konnten wir beim besten Willen nicht feststellen.

Wieder zuhause, waren wir alle froh, ein kurzes Mittagsschläfchen machen zu können.

Nachmittags wurden dann noch ein paar Kommandos mit Morfeo in der Wohnung geübt. So ganz weiß er noch nicht, was wir wollen, wenn es heißt „Sitzt“. Noch müssen wir ihm den Hintern runter drücken und ordentlich Leckereien verteilen, aber wir sind sicher, dass er das in ein paar Tagen schon drauf hat. Bei der Menge, die er in der ersten Woche bereits gelernt hat und das große Maß an Zutrauen, das er bereits zu uns gefasst hat, sind so ein paar Kommando bestimmt ein Kinderspiel für ihn.



Der erste Schnee

Am gestrigen Samstag hatte es in der Nacht noch mal kräftig geschneit, fast 10 cm Schnee waren plötzlich auf den Straßen.

Morfeo erlebte bei seiner Morgenrunde (vermutlich) zum ersten Mal die weiße Pracht. Das Ganze schien ihn allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken. Am späten Vormittag ging es dann los zum zweiten Ausflug, diesmal in das nahe Hofheim. Ein kleiner Garten am Haus lud zum Toben im Schnee ein, was wir auch ausgiebig nutzen. Auf dem Heimweg machten wir noch einen kleinen Abstecher in einen Hundeshop, um Spielzeug zu kaufen. Wie so oft, hatte Morfeo große Angst, das Gebäude zu betreten. Aber einmal drin, war alles in Ordnung.

Abends gab es dann wieder eine Begegnung mit Snoopy und ein ausgelassenes Tollen im Schnee. Trotz leichter Bedenken, ließen wir ihn wieder von der Leine und obwohl die beiden Hunde schnell in der Dunkelheit verschwanden, kam Morfeo auf Zuruf wieder schnell zu uns zurück. Als sein Kumpel Snoopy plötzlich anschlug, stimmte Morfeo mit ein und bellte ein paar Mal laut mit. Er ist also doch nicht stumm. Wir hoffen mal, dass er aber weiterhin zuhause auf das Bellen verzichtet, denn mit seiner Stimme würde er unsere Hausnachbarn bestimmt ziemlich erschrecken.


Freitag, 5. März 2010

Einstellung

Seit einigen Tagen versuchen wir, die Spaziergänge mit Morfeo nach den Uhrzeiten einzurichten, auf die wir uns nach dem Urlaub einstellen möchten. Morfeo stellt sich immer besser darauf ein. Wir müssen kaum noch Schlenker einbauen, damit er seine Geschäfte erledigt.

Heute hat er versucht einen neuen Freund in einem schwarzen großen Hund zu finden. Dieser fand Morfeos zaghafte Annäherungen wohl nicht so nett und knurrte ihn kurzerhand an. Das hat Morfeo jedoch keine Angst gemacht. Er hat später sogar versucht zu markieren!

Wir sind ganz verzückt von dieser unersättlichen Schmusebacke.

Übrigens: Ab sofort können alle fleissigen Leser dieses Blogs Kommentare hinterlassen. Scheut Euch nicht!
(Dank an Januschka)

Freunde

Gestern lief alles prima. Es gab keine Notwendigkeit, Morfeo zu tragen oder Teppiche zu schrubben. Wie leicht sagt sich da, es wäre ein unspektakulärer Tag gewesen? Dabei ist es genau das, was uns in eine positive Zukunft mit Morfeo blicken lässt: Ein in den Alltag komplett integrierter, zufriedener Hund.
Dementsprechend erwarteten wir beim spätabendlichen Spaziergang auch nichts Ungewöhnliches mehr. Wir sollten uns täuschen: Es war so dunkel, dass wir den freilaufenden Pinscher, der auf uns zugelaufen kam, erst sehr spät bemerkten. Damit Morfeo also nicht rückwärts davonrennen konnte, hielten wir ihn fest. Doch der Pinscher näherte sich behutsam und zu unserem Erstaunen machte Morfeo einen Schritt auf ihn zu. Sie beschnüffelten einander und schon war auch das Herrchen des jungen Pinschers da. Unsere Ängste verflogen, als Morfeo den Pinscher zum Spiel aufforderte. Plötzlich war Morfeo einfach nur ein junger Hund. Die beiden sprangen um uns herum, allerdings war die Leine, die wir konzentriert festhielten, im Weg. Das Herrchen des Pinschers schlug vor, die Leine loszulassen, weil der Pinscher gut hört und Morfeo sich ihm anschliessen würde, um zurückzukommen. Unsicher liessen wir die beiden laufen. Sie jagten einander über die Wiese, wir bekamen den Mund nicht mehr zu. In der Dunkelheit konnte man nur unseren mondhellen Morfeo sehen. Nach einer Weile wurde der Pinscher zurückgerufen, Morfeo folgte ihm und kam dann auf Zuruf sogar direkt zu uns. Total aufgekratzt gingen wir nach Hause und Morfeo schlief bald völlig erschöpft auf seiner Decke ein.


Bei jedem Spaziergang trägt Morfeo die Rute ein klein wenig höher. Das gestrige Spiel brachte ihm jedoch eine ganze Portion mehr Selbstsicherheit.

Mittwoch, 3. März 2010

Ausgetobt

Heute Vormittag durften wir mit Morfeo in einen eingezäunten großen Garten fahren.
Morfeo war gar nicht begeistert davon, wieder im Auto Platz nehmen zu müssen und blieb während der ganzen Fahrt recht unruhig und brachte mit seinem Hecheln die Heckscheibe zum Kondensieren.
Im Garten angekommen, erkundeten wir erstmal alle Ecken und liessen ihn dann an der losen Schleppleine laufen. Leider ist diese ständig in Büschen oder an Bäumen hängen geblieben, so dass wir beschlossen, Morfeo von der Leine zu lassen. Es dauerte eine Weile bis er merkte, dass er sich frei bewegen durfte. Dann aber tollte er für einige Minuten durch den Garten, spielte mit uns und rannte mit großen Sprüngen umher.
Wir waren überrascht, wie oft er bei Zuruf zu uns kam und auch blieb. Allerdings ist uns auch klar, dass wir ihn bei Spaziergängen noch lange nicht von der Leine lassen dürfen. Er ist noch viel zu abgelenkt von den meisten Geräuschen, ist sehr nervös in der Nähe von Autos und fürchtet sich vor anderen Hunden. Selbst vor einem winzigen Dackel, den wir heute trafen, war er schreckhaft, ging rückwärts (allerdings treibt ihn die Neugierde dann doch wieder vorwärts, der andere Hund nähert sich ihm wieder, Morfeo will wieder rückwärts davonlaufen, usw.). In solchen Momenten kennt er uns kaum und lässt sich schwer halten.
Wir sind gespannt, wie er sich in der Hundeschule verhalten wird.

Rückblickend hat Morfeo in den 4 Tagen, die er bei uns ist, große Fortschritte gemacht! Die Treppe ist so gut wie gar nicht mehr unheimlich, nur, wenn er hinunter gehen soll, zögert er kurz am Absatz. Er wird von Tag zu Tag schmusebedürftiger, lässt sich von oben bis unten streicheln und kraulen, mit Vorliebe am Bauch. Telefon- und Türklingeln, sogar der Staubsauger lassen ihn kalt. Das freut uns natürlich sehr!

Zum Abschluss gibt es ein paar Fotos vom heutigen Ausflug:



3x Ups und 1x Badespass

Gestern war ein "aufregender" Tag. Nachdem Morfeo morgens sein großes Geschäft erledigt hatte, ging es ihm gegen Mittag wohl nicht schnell genug, so dass er, noch bevor er die Leine am Halsband hatte, auf den Flurteppich pinkelte. Das war Nummer Eins. Nummer Zwei passierte auf ähnliche Weise unmittelbar vor dem Nachmittagsspaziergang, aber auf dem Wohnzimmerteppich. Bei Nummer 3 konnten wir ihm schon beim Ansetzen auf dem sauber geschrubbten Flurteppich klar machen, dass er draussen pinkeln soll, was er dann auch tat.
Insgesamt war Morfeos Unsauberkeit und das Teppichschrubben eine leicht entmutigende Angelegenheit. Wir wollen sie uns aber damit erklären, dass wir gestern einfach enorm schlechtes Timing hatten und Morfeo es uns wirklich nicht einfach macht mit Notdurftsignalen.

Das alles hielt uns nicht von unserem verschobenen Versprechen ab, ihn zu baden. Morfeo wurde in die Badewanne getragen. Wir haben extra eine Gummimatte für die Badewanne gekauft, damit der Hund in der ohnehin glatten Wanne nicht allzu sehr rutscht, vorallem nicht, wenn noch Wasser und Schaum hinzukommen.
Morfeo stand also in der Wanne und sein Blick verriet, dass ihm das nicht gefiel. Er hatte schon auf dem Feld seine Abneigung bzgl. großen Pfützen gezeigt, so dass wir fürchteten, er würde uns gleich aus der Wanne springen. Aber als das Wasser langsam aus dem Duschkopf lief und wir ihn langsam nass machten, bei den Pfoten angefangen, liess er sich mit intensivem Kopfkraulen besänftigen. Es folgte das Hundeshampoo, einreiben und gut ausspülen. Das ablaufende Wasser war zwar noch nicht ganz klar, aber die Flecken waren weg und das Fell schön hell.
Zum Glück hatten wir nicht viel an, denn Morfeo schüttelte sich einige Male und schon war das komplette Bad nass. Trockenrubbeln brachte leider nicht viel, das Handtuch war ruck zuck nass, das Fell blieb es aber auch.
Der letzte Spaziergang an diesem Tag machte es aber bemerkbar: Unser Hund schien im Dunkeln so hell wie der Mond.

Montag, 1. März 2010

Die Treppe

Der heutige morgendliche Spaziergang war ein wenig hektisch. Zuerst liess sich Morfeo weder mit gut zureden, noch mit einer Futter- und Leckerchenspur von seiner Decke locken. Wir trugen ihn also wieder durch das Treppenhaus, ließen ihn aber auf dem letzten Absatz ab, den er selbst, wenn auch etwas ungeschickt, hinunter trabte!
Dann, draussen, liess er sich kaum halten. Hektisch beschnüffelte er die nächstgelegene Grasnarbe, hockte sich hin und verrichtete sein großes Geschäft, sein erstes, seit er bei uns ist. Das Ganze fiel recht weich aus, so dass es schwer war, es in ein Kottütchen zu verstauen. Durchfall in den ersten Tagen soll bei vielen Hunden durch Umzugs-/Transportstress und Futterwechsel auftreten. Aber so üppig? ;-)
Wieder zu Hause angekommen, verharrte Morfeo an der ersten Stufe. Wir zeigten ihm, wie er seine Pfoten auf die Stufen setzen sollte, um die Treppe wieder hinauf zu kommen. Bis zur Hälfte der Treppenabsätze mussten wir seine Pfoten Stufe für Stufe führen, die letzten drei Stufen jeweils nahm er schon alleine.

Beim nachmittäglichen Spaziergang trafen wir unterwegs auf eine Freundin, die uns beim Spaziergang begleitete und Morfeo kennenlernen durfte. Dabei konnte sie gleich am eigenen Leib erfahren, wie kräftig ein Hund an der Leine ziehen kann. Da wartet noch viel Arbeit auf uns. :-)
Auf die Frage, ob sie sich nach dieser Erfahrung noch immer einen eigenen Hund wünscht, war die Antwort: Ja, aber einen Kleinen! :-) (Wir wissen doch alle, dass es ein Mops sein soll :)
Wieder zu Hause angekommen, setzten wir Morfeo's Pfoten wieder eine vor die andere auf die Stufen. Zu unserer Freude mussten wir das nur bei den ersten zwei Stufen machen - die nächsten Stufen nahm er vorsichtig, aber souverän selbst, über alle Absätze und wollte sogar noch ein Stockwerk höher! Wir freuen uns tierisch über diesen riesigen Fortschritt. Und weil er so tapfer war, muss er erst morgen in die Badewanne ;-)

Einige Fotos gibt's heute auch:

Sonntag, 28. Februar 2010

Der erste Tag


Selbst total unruhig, wie es Morfeo wohl gehen würde, standen wir nach einer sehr ruhigen Nacht um kurz nach 8 auf und fanden ihn auf seinem Deckchen vor. Er schaute uns verschlafen an, als wollte er sagen: „Ich könnte auch noch etwas weiter schlafen“.

Es war aber Zeit, endlich Gassi zu gehen. Nur für Morfeo wohl nicht.

Verschlafen und in seiner neuen Umgebung total verängstigt, zitterte er sehr und wollte sich noch nicht mal aufsetzen, geschweige denn loslaufen.
Kein Zureden, kein Streicheln, kein Anlocken und auch keine Spur aus Fertigfutterstückchen konnten ihn von seinem Platz locken.
Also wieder die gleich Prozedur: Morfeo tragen, diesmal die Treppe runter.

Vor dem Haus angekommen, mussten wir zu zweit zusehen, dass wir schnell die Leine ans Halsband dran bekamen, denn unser nun gar nicht mehr ängstlicher oder sedierter Morfeo wollte sofort losstürmen.

Es war gleich zu merken, dass er das Gehen an der Leine nicht gewöhnt war. Stürmisch von einer Seite zur anderen laufend, mit der Nase auf dem Boden, war es stellenweise gar nicht einfach den Hund zu halten. Doch gegen Mitte des Spaziergangs verbesserte er sein Verhalten, wurde ruhiger, reagierte auf Leinendruck und lief grösstenteils artig neben uns her.
Als er ansetzte, um für kleine Kolibris zu machen, waren wir stark überrascht über das große Blasenvolumen.
Drei Hunde kamen uns auf dem Spaziergang entgegen. Die Begegnungen verliefen unspektakulär. Morfeo war jedoch ein wenig ängstlich, wich kurz zurück als ein Hund auf ihn zugelaufen kam, blieb aber an unserer Seite stehen.

Zu Hause angekommen, ahnte Morfeo bereits, dass das Treppenhaus lauerte. Wir rubbelten erst seine zittrigen Beine sauber, aber sein Blick versprach wieder Angst. Anstatt also draussen auf den angekündigten Sturm zu warten, wurde Morfeo erneut nach oben getragen. In der Wohnung aber verhielt er sich wesentlich selbstbewusster und interessierter. Das angebotene Futter nahm er nach einigem Zögern an und fraß seine Schüssel leer.
Erschöpft von dem vielen Neuen, legte er sich bald auf seine Decke und entspannte sich. Bisher konnten wir von ihm nur einige Seufzer und entspanntes Schnauben hören.

Müder, schmutziger Hund:

Morfeo ist da!


Gestern war es endlich so weit: Morfeo kam nach Deutschland und wir brachen auf, um ihn in Köln/ Bonn vom Flughafen abzuholen. Natürlich war die A3 total verstopft, so dass wir erstmal eine halbe Stunde zu spät ankamen. Eine freundliche Dame von ProTier e.V. mit ihrem Mann wartete bereits, ebenso zwei Begleiterinnen vom Tierheim auf Sardinien.
Nach einem Blick in die Transportbox dachten wir "Huch, auf dem Fotos war er doch weiß!?". Uns wurde erklärt, dass er unter dem sardischen Staub wirklich weißes Fell hat. Das wurde auch nach fleissigem Streicheln am Kopf bereits sichtbar. Was für ein schöner Kerl! Aber total zurückhaltend und sehr ängstlich.

Nachdem der Papierkram zur Übername geklärt war, wollten wir den sedierten Hund aus dem Flughafen auf eine kleine Wiese führen, um ihn für kleine Kolibris machen zu lassen. Morfeo wollte jedoch nicht weg. Mit seinen zittrigen Beinen stemmte er sich gegen die Richtung des Ausgangs. Morfeo wollte einfach nicht und musste hinausgeschoben werden.
Kaum war er von dem glatten Marmorboden runter auf der Wiese, wurde er plötzlich munter und schnüffelte, wollte sich aber zu keinem Geschäft überreden lassen. Von der Sedierung keine Spur mehr.



Am Auto angekommen, ahnte Morfeo gleich, dass er wieder transportiert werden sollte. Kein Streicheln, beruhigendes Auf-ihn-Einreden, Locken mit Leckereien konnte ihn zum Sprung ins Auto überreden, so dass wir ihn letztendlich ins Auto heben mussten. Einmal drin, war es aber kein Problem mehr. Ganz ruhig und genügsam ließ er die 1,5 Stunden Fahrt in seine neue Heimat im Taunus über sich ergeben.

Zuhause angekommen, gingen wir erstmal eine Runde um den Block, aber außer etwas Schnüffeln wollte Morfeo nicht.

Das nächste Hindernis war die Haustür: Morfeo machte keinerlei Anstalten, die Hausschwelle auch nur annähernd zu übertreten, geschweige denn ins Haus rein zu schauen. Und wir mussten doch in den 2. Stock … :-)

Noch eine kleine Runde über die Wiese hinterm Haus, viel Streicheln, Leckerli, gut Zureden… nichts half, so dass die nächste Trage-Aktion anstand. Ohne Widerstand ließ sich Morfeo hoch tragen. Vor der Wohnungstür angekommen, ließen wir ihn runter, mit dem Ergebnis, dass sich unser verängstigter Hund erstmal fest auf den Boden legte, um auf keinen Fall die Wohnung betreten zu müssen. Also wurde der Gute über die Schwelle getragen :-)

Im Flur schaute er sich interessiert um, wollte aber weder mit uns, noch alleine in irgendwelche Zimmer gehen. Schließlich zeigten wir ihm seinen Platz im Wohnzimmer und konnten ihn mit einigen Leckerli auf sein Deckchen locken. Die Medikamente wirkten noch heftig, er wollte weder fressen noch trinken. Auch ein Wassernapf vor seiner Nase und das leichte Befeuchten der Lefzen mit den Fingern konnte daran nichts ändern. Er legte sich direkt hin, die Augenlider hingen auf Halbmast. Im Laufe des Abends und viele Streicheleinheiten später, war er völlig entspannt, der Schwanz wedelte zum ersten Mal und beim Kraulen hinter dem Ohr fielen ihm so langsam die Augen ganz zu.

Ein anstrengender Tag mit viel Aufregung war geschafft – Morfeo war in seinem neuen Zuhause angekommen.
In der Nacht stellten wir uns für 2:00 Uhr den Wecker, um nach ihm zu sehen. Ein kleines Lämpchen im Wohnzimmer sorgte für „Durchblick“ – auf einen völlig entspannten Morfeo, der die Pfoten lang ausgestreckt hatte und selig schlief :-). Den Rest der Nacht ließen wir ihn daher völlig in Ruhe.