Dementsprechend erwarteten wir beim spätabendlichen Spaziergang auch nichts Ungewöhnliches mehr. Wir sollten uns täuschen: Es war so dunkel, dass wir den freilaufenden Pinscher, der auf uns zugelaufen kam, erst sehr spät bemerkten. Damit Morfeo also nicht rückwärts davonrennen konnte, hielten wir ihn fest. Doch der Pinscher näherte sich behutsam und zu unserem Erstaunen machte Morfeo einen Schritt auf ihn zu. Sie beschnüffelten einander und schon war auch das Herrchen des jungen Pinschers da. Unsere Ängste verflogen, als Morfeo den Pinscher zum Spiel aufforderte. Plötzlich war Morfeo einfach nur ein junger Hund. Die beiden sprangen um uns herum, allerdings war die Leine, die wir konzentriert festhielten, im Weg. Das Herrchen des Pinschers schlug vor, die Leine loszulassen, weil der Pinscher gut hört und Morfeo sich ihm anschliessen würde, um zurückzukommen. Unsicher liessen wir die beiden laufen. Sie jagten einander über die Wiese, wir bekamen den Mund nicht mehr zu. In der Dunkelheit konnte man nur unseren mondhellen Morfeo sehen. Nach einer Weile wurde der Pinscher zurückgerufen, Morfeo folgte ihm und kam dann auf Zuruf sogar direkt zu uns. Total aufgekratzt gingen wir nach Hause und Morfeo schlief bald völlig erschöpft auf seiner Decke ein.
Bei jedem Spaziergang trägt Morfeo die Rute ein klein wenig höher. Das gestrige Spiel brachte ihm jedoch eine ganze Portion mehr Selbstsicherheit.
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